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Die Flucht beginnthome
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Nach Jena: Die königliche Familie flieht gen Osten

Vier Tage nach dem Untergang von Jena (14. Oktober 1806) begegnet die Königin ihren Kindern im Schlosse zu Schwedt mit den Worten:
Ihr seht mich in Tränen; ich beweine den Untergang meines Hauses und den Verlust des Ruhmes, mit dem Eure Ahnen und ihre Generale den Stamm Hohenzollern gekrönt haben. Das Schichsal zerstörte in einem Tage das Gebäude, an dessen Erhöhung große Männer zwei Jahrhunderte hindurch gearbeitet haben. Es gibt keinen preußischen Staat, keine preußische Armee, keinen Nationalruhm mehr.

Luise mit ihren Kindern

Begegnung am 18. Oktober 1806, auf der Flucht -
Luise umarmt die beiden Ältesten

Ach, meine Söhne, Ihr seid in dem Alter, wo Euer Verstand die großen Ereignisse, welche uns jetzt heimsuchen, fassen und fühlen kann. Ruft künftig, wenn Eure Mutter und Königin nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück und weint meinem Andenken Tränen, wie ich sie jetzt in diesem Augenblicke dem Umsturze des Vaterlandes weine!

Aber begnügt Euch nicht mit den Tränen allein; handelt, entwickelt Eure Kräfte! Laßt Euch nicht von der Entartung dieses Zeitalters hinreißen; werdet Männer und geizet nach dem Ruhm großer Feldherren und Helden. Wenn Euch dieser Ehrgeiz fehlte, so würdet Ihr des Namens von Prinzen, von Enkeln des großen Friedrich unwürdig sein. Könnt Ihr aber mit aller Anstrengung den niedergebeugten Staat nicht wieder aufrichten, so sucht den Tod, wie ihn Ludwig Ferdinand gesucht hat. [Zitiert nach C. Röchling und R. Knötel, Die Königin Luise in 50 Bildern für Jung und Alt].

Die abenteuerliche und zuweilen höchst gefährliche Flucht der königlichen Familie bis nach Memel in den hintersten Zipfel Ostpreußens ist erschöpfend in der Literatur behandelt worden und hat nicht zuletzt zu der Luisenverehrung in Deutschland beigetragen. Die Fahrt über die Kurische Nehrung verlief äußerst dramatisch. - Ein eher anekdotisches Zwischenspiel schildert eine freundliche Zuschrift, die ich Vita von Wedel verdanke: 

Flucht über die Kurische Nehrung

Aufg der Flucht von Königsberg nach Memel
die schwerkranke Königin am 5. Januar 1807

Während ihrer Flucht aus Berlin verbrachten Luises Söhne einige Zeit auf dem Gut Sydow bei Berlin (nahe Grüntal) meines Ur-ur-ur-Großvaters August Wilhelm Jacob v. Wedel.
Dessen Sohn (etwa gleichalt mit den Prinzen) schreibt darüber in seinen Erinnerungen:
"Auch die Anwesenheit der auf der Flucht begriffenen jungen Prinzen brachte uns eine angenehme Zeit. Wir hatten Ferien, es wurden allerlei Spiele unternommen, auf Eseln geritten etc. und alles aufgeboten, unseren hohen Besuch zu belustigen. (...) Der Kronprinz hat später als König Friedrich Wilhelm IV dieser Zeit noch oft gedacht, und meinem Bruder, der als Rittmeister des Gardes du Corps in Charlottenburg öfters zur Tafel geladen war, versichert, daß er noch oft an den Eselsritt dächte und daß es sein und seines Bruders (Kaiser Wilhelm) erster Ritt gewesen sei."

Die beiden genannten ältesten Söhne Luises, der spätere König Friedrich Wilhem IV. und Kaiser Wilhelm I. werden in der Abbildung (s. o.) von ihrer Mutter umarmt.

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